Die Weihnachtsmelodie – ein Freudenfest für alle Junggebliebenen

2. Februar 2019 Aus Von Annelies Seelhofer-Brunner

Die festlich erleuchtete Oberuzwiler Grubenmannkirche war bis auf den letzten Platz besetzt, als die Kinder-Weihnachtsfeier begann. Vorne hatte sich ein herziger Kinderchor mit Mädchen – teilweise in Röckchen gekleidet – und ein paar Buben platziert. Auch in den Kirchenbänken sassen da und dort Kinder und verfolgten aufmerksam das Geschehen vorne im Chor. Sozialdiakonin Brigitte Heule hatte zusammen mit Katechetinnen ein stimmungsvolles Weihnachtsspiel einstudiert.

Noch musste gewartet werden…

Musik als Roter Faden

Pfarrer René Schärer und Organist/Pianist Christian Schneebeli sind ein eingespieltes Team. Sie begleiteten an der E-Gitarre und auf dem E-Piano die verschiedenen Lieder der äusserst motivierten Kinder und solistisch singenden Jugendlichen. Mit dem „Halleluja“ von Leonard Cohen, einfühlsam vorgetragen von Corina Forrer, begann die Feier.

Corina Forrer erfreute mit mehreren berührend vorgetragenen Gospelsongs, begleitet von Pfarrer René Schärer und Pianist Christian Schneebeli.
Flavia Müglich sang ein Solo, im Hintergrund ist Pianist Christian Schneebeli zu sehen.
Volle Aufmerksamkeit – damit erfreute der Kinderchor die grosse Gemeinschaft in der Kirche.

En leere Schtall – Andrew Bond

Zwei Sichtweisen

Die Darstellerinnen und Darsteller des Weihnachtsspiels zeigten in einer Art Zeitreise auf, wie es im Stall zu Bethlehem zur Zeit der Geburt von Jesus ausgesehen haben mochte, aber auch, was Weihnachten für heutige Menschen bedeutet. Mit grosser, beeindruckender Ernsthaftigkeit machten sich die jungen Leute ans Werk. Während im Chor eher kleinere Kinder mitmachten, wurde das Rollenspiel von älteren Kindern dargestellt. Diese sprachen in Mikrofone, sodass ihre Einsätze fast immer optimal verstanden werden konnten. So konnten auch Menschen mit einer Hörbehinderung dem Spiel vorne folgen.

Maria und Josef durften auch bei diesem Krippenspiel nicht fehlen.

„Was bedeutet Weihnachten für Sie?“

So fragten die Reporter und Reporterinnen einen Schneeschaufler oder einen Jogger, eine Sängerin oder auch einen Pöstler, dazu eine Frau und einen Mann in den Kirchenbänken. Die Auskünfte waren je nach momentaner Befindlichkeit ganz unterschiedlich.

Das Reporterteam befragte nach der heutigen Bedeutung von Weihnachten ganz verschiedene Persönlichkeiten.

Für eine Frau gilt Weihnachten als etwas ganz Besonderes zu sein, nämlich ein grosse Geschenk, das Gott den Menschen damals in der Person von Jesus Christus zugesprochen hat, für andere einfach ein freier Tag. Und doch spürte man auch bei diesen Aussagen, dass da etwas Grosses geschehen sei, was man Jahr für Jahr feiere.

Auch der Strassenfeger wurde befragt.
Diese Diva kümmert sich nicht um Weihnachten.

Auch die Religionslehrerinnen Christine Schneider und Elisabeth Waespe gaben Auskunft. Frau Schneider sagte: „Wir werden daran erinnert, dass Gott uns die tiefste Liebe und Verbundenheit anbietet, sogar dann, wenn wir es eigentlich gar nicht verdient hätten. Gott ist gnädig.“ Und ihre Kollegin freute sich nebst der vielen Arbeit und Vorbereitung auf das Fest auf das Singen von Weihnachtsliedern, besonders auf „Oh du fröhliche, o du selige Weihnachtszeit“.

Die beiden Katechetinnen Christine Schneider und Elisabeth Waespe tauschten sich über ihre Erfahrungen mit Weihnachten aus.

Zum Schluss durfte auch die Gemeinde dieses Lied denn auch singen, nachdem es schon vorher mehrmals ganz fein auf René Schärers Gitarre erklungen war. „Oh du fröhliche…“ erscholl es aus vielen Kehlen und füllte mit dieser ursprünglich sizilianischen Melodie den Kirchenraum. Oh du fröhliche, oh du selige

Mit „Go Tell it on the Mountain“ – klatschend unterstützt und von grossem Applaus für die sehr schöne Feier begleitet – endete der Gottesdienst.

Gemeinsames Zusammensein im Kirchgemeindehaus

Nach der stimmungsvollen Feier in der Kirche waren alle ins Kirchgemeindehaus zu einem Imbiss eingeladen. Eine fleissige Küchenmannschaft – allerdings eher eine „Frauschaft“ – hatte 40 Bleche Pizza gebacken. Auch hier waren die Reihen schnell besetzt. Die Pizzas, so richtig schön heiss, wurden von jungen Leuten aus der Jungschi professionell serviert und fanden grossen Anklang. Hier spürte man eine lebendige Gemeinde, die sonst unter dem Jahr nicht immer gleich präsent zu sein scheint. Das trügt allerdings, denn viele kirchliche Aktivitäten spielen sich nicht im Kirchenraum, sondern im Alltag im Kontakt mit den Mitmenschen ab. Jungschi Oberuzwil

Der Küchenmannschaft – Susanne Zürcher mit ihren Töchtern und Thomas Walser – schien die grosse Arbeit für die zahlreichen Gäste nichts auszumachen.
Achtung, Pizza!

Tätige Nächstenliebe

Fabio Reichmuth, ein Jungschi-Leiter, stellte am Schluss eine sehr nachahmenswerte Aktion vor. Er hatte in Island Landschaften fotografiert und daraus einen Kalender gestaltet, welchen er für Fr. 30.00 verkauft. 10.00 Franken je Kalender bekommt ein Projekt in Südafrika. Sozialdiakonin Brigitte Heule hatte im vergangenen Jahr Gelegenheit, in ihrem Bildungsurlaub dort eine Schule mit 14 Jugendlichen kennenzulernen. Diese Bildungsstätte soll nun bedacht werden. Wer so einen Kalender erwerben möchte, kann sich beim Sekretariat der Kirchgemeinde melden. https://www.ref-oberuzwil.ch/

Fabian Reichmuth stellte seinen Island-Kalender vor.

Sozialdiakonin Brigitte Heule war für das Theater und den Ablauf zuständig.

Grosses „Aufgebot“

Eine solche Feier ist nur möglich, wenn sich viele zum Mitmachen bereiterklären. 45 Kinder waren diesmal im Einsatz, 23 Erwachsene und 8 Jugendliche. Alle trugen dazu bei, eine besinnliche, zu Herzen gehende Feier zu gestalten. Da passte es sehr gut, dass bei manchen Sequenzen manchmal ein kleineres Kind ganz aus dem Hintergrund noch einen gut hörbaren Kommentar zum Gesehenen abgab, zum grossen Vergnügen der „grossen“ Gemeindemitglieder.