Sensation an der Fachhochschule St.Gallen!

Sensation an der Fachhochschule St.Gallen!

Weltweit erste Vorlesung über Küchenpsychologie

Dies liessen sich gut 200 Männer und Frauen nicht entgehen. Sie alle hatten von Dozentin Mirella Chopard eine Einladung bekommen und diese, falls es die Agenda zuliess, noch so gerne angenommen. Denn wer Mirella Chopard kennt, weiss, dass da ganz viel Spontanes und Humorvolles „mitgeliefert“ wird. Schon der Titel des Buches lässt auf eine ganz spezielle Fachrichtung der Psychologie schliessen. „KÜCHENPSYCHOLOGIE – Eine tiefsinnig oberflächliche Charakterstudie oder DER SELBSTVERLIEBTE KAFFEEAUTOMAT.“

Riesiger Aufmarsch

Es dauerte allerdings grad ein rechtes Weilchen, bis die Vorlesung beginnen konnte. Immer wieder strömten neue Leute in den Plenarsaal 1, suchten sich ein Plätzchen und warteten auf die Erkenntnisse der Autorin. Diese machte sich irgendwann einen Spass daraus – wie möglicherweise damals in der Schule -, einen gut sichtbaren Strich für jede etwas spät gekommene Person auf den Flipchart zu setzen. Schliesslich waren 13 Striche auszumachen. Während der Vorlesung bekamen die damit Gemeinten dann nicht nur einmal diesbezüglich den einen oder andern Seitenhieb zu hören, allerdings immer sehr liebevoll und zugewandt gemeint…

Hilfreiches „Personal“

Was wäre eine Dozentin ohne Personal? Mirella hatte ihren „Assistenten“ gleich von zuhause mitgebracht. Gatte Louis simulierte denn auch die „Vorband“ – Originalzitat Louis Chopard – für den Anlass. Er stellte die zeitliche Abfolge des Abendprogramms vor und begrüsste all die vielen Menschen im Hörsaal, alle mit einem ganz speziellen Bezug zur Autorin des neuen Buches KÜCHENPSYCHOLOGIE. Und er drohte: „Wer jetzt noch zu spät kommt, singt ein Lied.“ Prompte Antwort der nächsten Person, die eintrat: „Und, was soll ich singen?“, was bereits das erste Gelächter im Auditorium bewirkte. Und gelacht wurde im Laufe des Abends immer wieder.

Am Büchertisch stand nach der Vorlesung dann Louis Chopards Sohn Alain mit seiner Partnerin Vera Bruggmann am Büchertisch und hatte mit dem Nachschub des begehrten Werkes alle Hände voll zu tun. Und natürlich signierte Mirella Chopard mit viel Gelächter und Umarmungen all die vielen, vielen Bücher, die gekauft worden waren, mit einem persönlichen Eintrag.

Grosser Erfahrungsschatz

Aufgewachsen ist Mirella Chopard im Osten Deutschlands. Sie kommt von einem Berufsfeld her, in welchem man immer mit Menschen in Kontakt ist, meist in Ausnahmesituationen, nämlich als Fachfrau „Krankenpflege“ mit der Vertiefungsrichtung PSYCHIATRIE, erst in Deutschland, dann in der Schweiz. In der Clienia Klinik Littenheid übernahm sie 1999 eine leitende Stelle. Dank ihrer darauf folgenden Ausbildung zur Forensischen Therapeutin konnte sie weiter ganz viel Erfahrung mit den Gegebenheiten im Strafvollzug sammeln, war oft im Kontakt mit auch richtig „schweren Jungs“. Und weil sie gerne mit Menschen in Kontakt ist, ein Gespür für die Sorgen und Nöte entwickelt hat, mündeten schliesslich alle Einsichten in den Bereich „Supervision, Coaching und Mediation.“ Mit einem „Master in Advanced Studies“ in den eben genannten Bereichen erweiterte sie ihr fachliches Instrumentarium.

In ihrer Firma ZEMB fliessen nun alle Qualifikationen in einer für ihre Kundschaft hilfreichen Beratertätigkeit zusammen. Wer ihre Homepage studiert, findet noch mehr Betätigungsfelder dieser spannenden Frau. Es lohnt sich, einen Blick zu riskieren… ZEMB – Firma von Mireille Chopard

Zum neuen Buch

Gleich zu Anfang betonte Mirella Chopard, dass die von ihr aufgelisteten Küchenutensilien und deren besondere Eigenschaften niemals etwas mit der eigenen Person zu tun hätten, nie und nimmer… Man spürte dahinter genau die Absicht, sich mehr mit sich selber zu befassen – und man war keineswegs verstimmt, sondern im Gegenteil amüsiert. Denn es ist teilweise „starker Tuback“, was uns die Autorin da auftischt. Wer möchte denn gerne einen „aggressiven Fleischklopfer“ oder einen „parasitären Entsafter“ in seiner Nähe haben? Und ist die „harmoniebedürftige Teekanne“ nicht manchmal auch eine Nervensäge?

Es gibt dreissig verschiedene Typisierungen im Buch, manche etwas verwandt mit einer ähnlichen Ausrichtung, und doch jede mit Einzelstellungsmerkmalen. Adjektive feiern hier ein richtiges Fest. Da heisst es etwa: selbstverliebt, harmoniebedürftig, dominant, parasitär, aber auch ängstlich, passiv, asozial der gar frostig und instabil – und noch viele andere dazu.

Man suche weitere Adjektive psychologischer Ausprägung…

Kurze, prägnante Texte

„Text“ ist eigentlich das falsche Wort, denn es sind eher Auflistungen von Eigenschaften, von Verhaltensweisen, die für dieses Gerät, diese Maschine typisch sind. Grosszügig werden diese Stichworte auf die ganze Seite verteilt. Auch das Format des Buches ist grosszügig. Und wer noch nicht so recht weiss, was er – oder sie – mit den Auflistungen anfangen soll, bekommt im hinteren Teil des Buches extra noch eine BEDIENUNGSANLEITUNG, die erst noch in vier Unterkategorien gegliedert ist. Da wird erstens die FUNKTION beschrieben. Zweitens werden unter BESONDERHEITEN Tipps für den Umgang mit diesem Gegenstand angeboten. Unter HANDHABUNG informiert das Buch über die Auswirkungen auf ein Team. Und dann gibt es da noch – ganz wichtig! – die unerlässlichen WARNHINWEISE! Hier erfährt die geneigte Leserschaft, was ihr blühen kann, wenn sie sich zu sehr mit dem einen oder andern Typen – ob männlich oder weiblich – einlässt. Also ist es doch ein richtiges Psychologiebuch geworden. HausRat nennt sich der Verlag,  und eine Devise der Autorin steht irgendwo im Buch Schwarz auf Weiss:  „Guter Rat ist teuer“…

Humorvolle Darbietung

Vermutlich hat es in diesen Räumen noch kaum je eine derart humorvolle, von lustigen Einfällen durchzogene Vorlesung gegeben wie an diesem Abend. Aber es muss ja schliesslich professionell zu- und hergehen in derart „Heiligen Hallen“ wie dem Plenarsaal einer Fachhochschule. Erst einmal berief sich Dozentin Chopard auf die Bologna-Reform und merkte an, dass sie jetzt wohl oder übel alle Siezen müsse. Dabei hatte man schon beim Hereinkommen gesehen, dass sie alle Eingetroffenen persönlich kennt. Damit auch die Wichtigkeit der vorgestellten Gerätschaften bis in den hintersten Winkel des Hörsaals zu sehen war, bediente sie zusätzlich die elektronische Übertragung mancher Ausführungen auf gleich zwei Leinwänden.

Text ist nur die „halbe Miete“

Illustriert wurden die einzelnen Haushaltsgeräte von Manuela Winteler, einer ausgewiesenen Fachfrau für Design und computerunterstützte Darstellungen, die mit Mirella Chopard eine lustvolle Zusammenarbeit einging. Wer die aussagekräftigen Schwarzweiss-Zeichnungen näher betrachtet, welche durch eine speziell der Gerätschaft zugeordnete Schrift unten an der Seite noch zusätzlich akzentuiert werden, spürt diese Verbundenheit heraus. Die Zeichnungen vertiefen das Geschriebene auf unnachahmliche Weise und tragen zum Lesevergnügen viel bei. Die Autorin bat denn auch die Gestalterin zu ihr ans Rednerpult und bedankte sich mit herzlichen Worten für diese tolle Erfahrung. Manuela Winteler – MANIX

Es ist nicht das erste Buch, das Mirella Chopard geschrieben hat, vermutlich auch nicht das letzte! Sie hat auch schon als Mitglied im Club BPW Wil – Business and Professional Women- deren Präsidentin sie einmal war, ein Buch vorgestellt.. Hier kann ein Artikel zur Buchtaufe vom März 2013 – FRAUEN UNTERNEHMEN WAS – nachgelesen werden. Frauen unternehmen was

Erweiterung des Wortschatzes

Und die Autorin erweiterte zudem den Wortschatz aller Studentinnen und Studenten an diesem Abend, denn bis jetzt hat bestimmt kaum jemand den Begriff PAREIDOLIE gekannt. Der bedeutet „Fähigkeit, in Gegenständen Gesichter zu erkennen.“ Die Person, die dieses Wort am schnellsten googeln konnte, wurde mit einem Buchexemplar beschenkt. Man sieht, auch geliehenes Wissen kann zum Erfolg führen…

Der Mensch mag Typisierungen

Schon in der Schule kam man als Kind der Fünfziger- oder Sechzigerjahre des letzten Jahrhunderts mit Typisierungen in Kontakt. Die Fabeln von Äsop oder Jean de la Fontaine wurden damals – und vielleicht auch heute noch – oft als Lehrstücke für unerwünschte Verhaltensweisen beigezogen. Die in den kurzen Geschichten vorkommenden Tiere haben immer menschliche, allgemein bekannte Charaktereigenschaften. Auch verschiedene esoterische Richtungen haben zum Ziel, Menschen anhand bestimmter Kriterien schnell und klar beurteilen zu können – sei dies die Astrologie, die Numerologie oder das Enneagramm – Enneagramm .

Mirella Chopard hat diesen Bereich nun um eine weitere Skala bereichert. Ihre Küchenpsychologie braucht keine grosse Vorbildung, passt auch für Lesemuffel, ist zudem gut verständlich – und doch sehr hintergründig. Sie lädt zum Nachdenken ein, gerade über sich selber, aber auch über das eigene Verhältnis zum persönlichen Umfeld.

Wer sich in die Welt der Fabeln vertiefen möchte, findet auf den folgenden beiden Links unzählige Beispiele.

Fabeln von Äsop

Fabeln von Jean de la Fontaine