Gesangsprojekt überstrahlte alles

Gesangsprojekt überstrahlte alles

19. Februar 2020 Aus Von Annelies Seelhofer-Brunner

10. HV des evangelischen Kirchenchors Niederuzwil-Oberuzwil

Originelle Versammlungseröffnung

Als Erstes schilderte Präsident Heinz Herzog sein Dilemma des Tages. Dazu hob er eine Krawatte in die Höhe und fragte nach, ob er mit oder ohne durch die Versammlung führen solle. Man sah ihm die Erleichterung an, als die Mitglieder fanden, das gehe gut ohne „Uniform“. Auf der Traktandenliste standen keine heissen Geschäfte, es musste zudem niemand im Vorstand ersetzt werden, was einen zügigen Ablauf des geschäftlichen Teils ermöglichte.

Mit oder ohne Krawatte? Präsident Heinz Herzog fragte nach…

Begrüssung

Freudig begrüsste Heinz Herzog die zahlreichen Gäste. Aus Oberuzwil waren gleich drei Persönlichkeiten zur Versammlung gestossen, nämlich Kivo-Präsidentin Lisa Alder-Kuhn, dazu Diakon Richard Böck sowie Rosmarie Forrer, welche gleichzeitig ihren verunfallten Mann Michael vertrat. Aus der Niederuzwiler Kirchgemeinde nahm Kivo-Präsident Valentin Arnold teil. Es gab auch etliche Entschuldigungen, sowohl aus den Gästereihen wie aus dem Sängerkreis. Danach wurde, wie immer in den letzten Jahren, zuerst gegessen, diesmal mit grossem Genuss im Oberuzwiler Freudenberg. Damit war die Versammlung bereits gut eingestimmt auf die Geschäftsabwicklung, die nach Vorspeise und Hauptgang auf dem Programm stand.

Blick „hinter die Kulissen”

Rosmarie Tanner und Ursula Geel zeigten vor Beginn der Versammlung in einem engagierten Dialog Wichtigkeit und Funktion der einzelnen Vorstandsmitglieder auf. Auf humorvolle Weise verhandelten sie die verschiedenen Dienste der einzelnen Persönlichkeiten. So erfuhr man, dass eine Kassierin Bankerqualitäten haben müsse, was Amtsinhaberin Marianne Kraft zum Schmunzeln brachte. Dass diese ausserdem eine absolut taktsichere Sängerin sei, wurde ebenfalls erwähnt. Auch das Verteilen und Versorgen sowie Vorbereiten all der Notenmäppli wurde als besonders vertrauensvoller Dienst hervorgehoben.

Rosmarie Tanner und Ursula Geel

Und dass es in den Reihen des Vorstandes eine Frau mit Chefsekretärinnen-Niveau gebe, war den Mitgliedern ebenfalls nicht neu. Schliesslich lagen dank Annelise Naef-Dietiker auch diesmal wieder die hübschen farbigen Kärtchen mit den farbigen Balken für das bestellte Menü auf dem Tisch, eine gute Hilfe für das Servierpersonal. Auch die beiden Notenchefs – Susanne Petitmermet und Heinz Zingg – wurden hochgelobt. Wie oft muss da doch neues Material in das Singmäppchen gelegt oder ein solches bei der einen oder andern Person ausgemistet werden. Ohne diesen zuverlässigen Dienst wäre eine geregelte Chorprobe gar nicht möglich.

Projekt MISSA BREVIS A TRE VOCI von Michael Haydn

In seinem ausführlichen Jahresbericht kam Präsident Heinz Herzog auf die vielen Auftritte des vergangenen Vereinsjahres zu sprechen. In 46 Proben wurden 11 Mitwirkungen in Gottesdiensten in Niederuzwil und Oberuzwil vorbereitet, dazu gab es vier speziell auf den Zusammenhalt des Chores ausgerichtete gesellige Anlässe. Aus seinen Ausführungen war die grosse Freude über das gelungen Singprojekt MISSA BREVIS A TRE VOCI herauszuhören. 16 Frauen und Männer hatten sich davon anstecken lassen und beim Projekt zusätzlich zu den Chormitgliedern mitgemacht. An Ostern erfreute der grosse Chor Besucherinnen und Besucher des Oberuzwiler Gottesdienstes. Und an Pfingsten trat der Chor damit im Niederuzwiler Gottesdienst auf.

Näheres über die gesungene Messe kann im folgenden Artikel nachgelesen werden. Pfingstgottesdienst 2019 mit der MISSA BREVIS A TRE VOCI

Keine Diskussionspunkte

Weder Protokoll noch Kassabericht oder Budget gaben zu Diskussionen Anlass. Die Kasse ist dank Marianne Kraft und dem Zustupf der beiden Kirchgemeinden gut im Schuss. Vizepräsidentin und Aktuarin Ruth Schönberg hatte zudem keine Mühe, den Präsidenten zur Wiederwahl zu empfehlen, denn niemand machte Heinz Herzog das Amt streitig. Allerdings betonte er, dass er nun bereits 19 Jahre dem Verein vorstehe, was immer das auch bedeuten soll…

Melchior Weber verlas den Revisorenbericht, der zu keinerlei Beanstandungen Anlass gab, und bedankte sich für die umsichtige Arbeit von Präsident Heinz Herzog sowie dem gesamten Vorstand. Die Mitglieder beantworteten seine Ausführungen mit lautstarkem Applaus.

Dank

Wichtig sind gerade in einem Verein mit Freiwilligen auch die Ehrungen und der Dank für besondere Dienste, sind es doch genau diese Liebesdienste, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Das wird im Kirchenchor denn auch hochgehalten. Der Probenbesuch war im vergangenen Vereinsjahr sehr erfreulich gewesen. Zahlreiche Mitglieder erhielten deshalb ein kleines Präsent. Zudem konnten drei neue Mitglieder, darunter ein Wiedereintritt, in die Reihen des Chors aufgenommen werden. Die Kaffeefrauen – Rösli Strub, Jung-Sook Petrik und Hanni Schneider – setzen sich Monat für Monat für einen gemütlichen Kaffeehöck ein. Dirigentin Oxana Peter-Fedjura wurde in Abwesenheit für ihre Geduld und ihr hohes musikalisches Können gewürdigt.

Ausblick

Dirigentin Oxana Peter-Fedjura war diesmal am Besuch der HV verhindert. Deshalb berichtete Heinz Herzog über die Vorhaben im laufenden Jahr, wies aber vor allem auf ein schweizweites Projekt im Jahre 2021 hin. CANTARS 2021 Am 29. Mai 2021, einem Samstag, wird ein solcher Anlass unter dem Namen Kirchenklangfest in Wil SG durchgeführt. Der hiesige Kirchenchor wird da mit andern Chören aus der Region Wil-Fürstenland und Toggenburg mitmachen. Vorgesehen ist die MISSA FESTIVA von John Leavitt. Im Herbst ist im Hinblick auf diesen Auftritt wieder ein Probenwochenende vorgesehen. Oxana Peter wird zudem mit zwei Solovorträgen als Konzertpianistin auftreten. Später kann die Messe auch in einem Gottesdienst sowohl in Oberuzwil wie auch in Niederuzwil gehört werden.

Hier kann in die Messe hineingehört werden. MISSA FESTIVA

Geselliger Zusammenhalt

Im Anschluss an die Abwicklung der Vereinsgeschäfte zeigte Vereinsmitglied Melchior Weber eindrückliche Bilder aus seiner zweiten Heimat Brasilien. Seine Frau stammt aus diesem riesigen Land, er selber hat selber zehn Jahre in dem Land gelebt. Seine Familie besitzt auch noch ein Ferienhaus dort. Während ihrer Abwesenheit hatten sich allerdings Termiten im Haus eingenistet und sich an den Holzbalken vollgefressen…

In unserem kleinräumigen Land können wir uns die Dimensionen brasilianischer Distanzen nur schwer vorstellen. Brasilien macht aus Zuckerrohr Brennstoff für Autos, sogenanntes Bioethanol. Das gezeigte Verarbeitungswerk ist topmodern und gewinnbringend. Treibstoff aus Zuckerrohr in Brasilien

Auch die riesigen Wassermassen der Iguazù-Wasserfälle liessen staunen. Man spürte, dass da einer aus eigener Anschauung berichtete. Igauzù-Wasserfälle Die Ausführungen wurden mit grossem Applaus verdankt. Damit ging eine friedliche, interessante Hauptversammlung zu Ende.