
Hitzeschlacht an der Schüeli 2025
Mit einem bunten Rahmenprogramm für Jung und Alt und packenden Fussballmatchs ging auch die diesjährige Schüeli in Oberuzwil über die Bühne. Hatte letztes Jahr der Regen am Freitag das Schönwetterprogramm platzen lassen, so brannte dieses Jahr die Sonne von Anfang an unbarmherzig auf den offenen Platz. Zudem sah die Szenerie völlig anders aus als bisher. Verschwunden der «Feldherrenhügel», auf welchem jeweils der Speaker-Tisch gut sichtbar aufgestellt gewesen war. E

Ein spezieller Lieferwagen als Ersatz stand stattdessen auf der andern Seite des Platzes.
Von hier aus wurde alles Wichtige ans Publikum
Verschwunden auch gewisse Schattenspender. Bei der Renaturierung des Sägeweihers wurde jedoch nebst dem Rundweg auch eine Abzweigung angelegt, die nun vom Sportplatz direkt zur Badi führt – und auch immer mal wieder benützt wurde.
Wasser als Abkühlung
Gegen die grosse Hitze hatten die Verantwortlichen unter Federführung des Festwirts Pascal Germann klugerweise einen Sprühnebeltunnel eingerichtet, welcher fleissig besucht wurde. Ein dicker Wasserschlauch direkt ab Hydrant mündete ausserdem in etliche Wasserhähnen, welche ebenfalls das begehrte Nass spendeten. Zudem landete manch kraftvoll über den Rasen gekickter Ball im frisch gestalteten Sägeweiher oder im Fluetkanal…





Oberuzwiler Dorffest
Die Schüeli hat sich in den 46 Jahren ihres Bestehen zu einem eigentlichen Volksfest entwickelt. Ganze Familienclans kommen auf den Platz. Es spielt keine Rolle, ob man einen Schweizer Pass hat oder nicht. Die Schule unterstützt mit diesem Anlass die soziale Durchmischung im Dorf. Oft hat schon der Papa oder die Mama hier erste Bekanntschaft mit dem Fussballsport gemacht. Viele sind darüber glücklich. Doch es gibt auch Kinder, denen der Sport gar nichts sagt. Diesen hat Gemeindepräsident Andreas Eisenring – in Bichwil zur Schule gegangen – im Vorwort der Schüeli-Broschüre bestimmt Rückenwind gegeben. Damals war die Primarschule Bichwil noch nicht Teil der Schüeli. Er bekannte nämlich ganz offenherzig, dass er sich in der Oberstufe standhaft geweigert habe, in einem Fussball-Team mitzuspielen. Dafür wurde er als Helfer eingesetzt. Auch dies ist ein wichtiger Beitrag für ein gelungenes Fest. Ohne all die Helferinnen und Helfer auf und neben dem Platz könnte ein derartiger Grossanlass gar nicht durchgeführt werden.



Grosseinsatz von Lehrkräften und Behördemitgliedern
Alle Lehrkräfte, aber auch viele Behördemitglieder standen nach genauem Einsatzplan auf dem Platz. Lehrpersonen unterstützten- und trösteten bei Bedarf – ihre Fussballteams, andere stellten Pommes frites her oder waren an anderer Stelle gefragt. Hungern musste an diesen zwei Tagen jedenfalls niemand. Lange Schlangen bildeten sich am Samstag vor dem Grillzelt. Auch der Glacé-Verkäufer hatte sehr gute zwei Tage. Und die Jungschi war mit Crêpes aller Art vor Ort. Der «Kids Club Bergholz» aus Wil mit dessen Leiterin Franziska Schärer-Germann stellte sich ebenfalls vor. Bewährt hat sich auch das Depot für die stabilen Trinkbecher. Es gab jedenfalls viel weniger offensichtliches Littering als auch schon.
Clownereien für die Kindergärtler
Für die Kindergärtler gab es am Freitag kurz nach dem Mittag auch diesmal eine Spezialattraktion. Der ursprünglich aus Israel stammende Künstler Gili Keren bot unter dem Namen «Zirkus und Comedy» im OZ-Singsaal den Kleinen eine auf sie zugeschnittene rasante Show. Der in der Akademie Dimitri ausgebildete vielseitige Künstler verstand es ausgezeichnet, die Bewegungsfreude der vielen Kinder via Stimme anzuregen, da sie während der Vorstellung am Boden sitzen sollten. Immer wieder durften sie laut rufen, ja schreien, um darauf wieder über seine Darbietungen zu staunen. So könnte man mit einem Zimmermannsmeter auch Mathematik anbieten, die Grundziffern dazu zeigte er jedenfalls auf spielerische Weise, die Kinder zum Mitzählen animierend.
Und wer hätte gedacht, dass ein so grosser Mann auf einem wirklich kleinen Kinderdreirad herumfahren könnte, sogar mit einem Kind auf den Schultern? Dabei plauderte er immer, erzählte fantasievolle Geschichten zu seinen Jonglierkünsten mit Bällen oder Hüten. Fasziniert schauten die Kinder zu. Auch ein paar Zaungäste drückten während der Vorstellung ihre Nasen an den westlichen Fensterscheiben platt.


Als der Mann gar mit riesigen Messern auftauchte und später damit zu jonglieren begann, spürte man eine gewisse Skepsis im Kinderpublikum. Als er zudem eine Assistentin anheuerte – gerne eine Sportlehrerin! – machten viele Kinder grosse Augen. Etwas gefährlich war das schliesslich schon, ein eigentlicher Nervenkitzel. Aber genau das mögen Kinder in diesem Alter ja, es darf ruhig ausserdem auch mal etwas nicht ganz, ganz anständig sein. Am Schluss schrie jemand ganz begeistert: «Zugabe!» Doch stattdessen liessen die Kindergärtnerinnen und Klassenassistentinnen die Kinder in Zweierreihe einstehen, um sie danach draussen wieder an die familiären Betreuungspersonen zu übergeben.
Musikdarbietungen
Am Freitagabend kamen auch Musikfans auf ihre Rechnung, spielten doch verschiedene Schülerformationen auf. So trat der Jugendchor «Chupa-Chups» auf der Bühne auf, genau wie die Jugendband der Oberstufe. Auch Blasmusik war zu hören. Und in der Schüeli-Bar, die bis Mitternacht offen hatte, machte DJ Rolf Stimmung mit zünftiger Musik.

Die Wahlfachband der 3. Oberstufe bot einen wahren Hörgenuss. Ein fachkundiges Publikum – natürlich auch viele Fans ihrer Kinder oder Enkelkinder – hörte zu und spendete Applaus. Man entdeckte unter der Zuhörerschaft auch den Dirigenten der Musikgesellschaft Bichwil-Oberuzwil MGBO, vermutlich auf der Ausschau nach Talenten für seinen Musikverein…
Schüeli-Tanz
Der Höhepunkt ist für viele jeweils der «Schüeli-Tanz» der Kindergärtler am Samstagmittag. Diesmal verteilten sich rund 180 Kinder in zwei riesigen Kreisen auf der ganzen Wiese und entzückten mit ihren farbenfrohen Kesselchen, die sie gekonnt zur poppigen Musik schwenkten, immer mit einem Seitenblick zu Kindergärtnerin oder Klassenassistentin. Auch wenn es diesmal etwas schwieriger war, die ganze Darbietung zu überblicken, wurde doch aus Sicherheitsgründen keine Drohne für Aufnahmen über das Areal geschickt. Als Fotografin galt es, erfinderisch zu sein und doch die eine oder andere Szene einzufangen.



Medien
An den Bildschirmen beim Eingang zum Hallenbad konnten die Resultate der einzelnen Matchs jederzeit nachverfolgt werden. Man musste allerdings flink sein, änderten doch die Angaben in kurzen Abständen. Auch dieses Jahr galt: Je älter die Kinder, desto grösser auch hier das Interesse für den Stand der Dinge, vor allem bei den Buben. Manche diskutierten da lauthals ihre Chancen auf den Sieg, andere ärgerten sich über Niederlagen oder nahmen die Resultate einfach Schulter zuckend zur Kenntnis. Rechts neben der Eingangstüre hing eine interaktive grosse Tafel, auf welcher gewisse Szenen des Tages verfolgt werden konnten. Ketzerische Frage: Was wäre wohl, wenn der Strom ausfallen würde?
Lehrermatch
Natürlich durfte auch der Lehrermatch am Freitagabend nicht fehlen. Hier kämpften Oberstufenschülerinnen gegen Lehrerinnen, Oberstufenschüler gegen Lehrer. War die Lehrerschaft in früheren Jahren in fantasievollen, nicht immer ganz praktischen Kostümierungen aufgetreten, der Spassfaktor vor allem wichtig gewesen, hat sich dies unterdessen gewandelt. Es ist für alle Spielenden Ehrensache, um jeden Ball zu kämpfen. Gerade die jungen Burschen wollen es hier ihren Lehrern mal so richtig zeigen. Den grössten Spass haben aber vermutlich noch immer die Zuschauerinnen und Zuschauer.





Die diesjährige Schüeli wird wohl als eine der heissesten in die Geschichte der Oberuzwiler Schulen eingehen.