Die Population heimischer Frösche

31. Januar 2019 Aus Von Annelies Seelhofer-Brunner

In den letzten Jahren hat sich in der Überbauung anfangs Rotenwies in Gais eine ordentliche Population der Grasfrösche gebildet. In dem stets feuchten Wäldchen war es ihnen anscheinend wohl, aber das Verhängnis war stets nahe, weil sie beim Laichgang zum nahen Bach die Strasse überqueren mussten.

So habe ich vor drei Jahren an einem lauen Regentag vom Altersheim bis zur nächsten Liegenschaft 58 zerquetschte Frösche gezählt. In den letzten zwei Jahren ging aber deren Zahl infolge der sehr warmen Sommer anscheinend sehr zurück. Damals fragte ich eine Anzahl Autofahrer, ob sie auf wechselnde Frösche Rücksicht nähmen. „Aber nein, wozu?“, antworteten die meisten – auch die Igel lassen hier grüssen!

In den nassen Fünfzigerjahren hatte es entlang des Rotbaches etliche bleibende Tümpel mit klarem Wasser, worin des den Fröschen im Halbschatten des Bachsaums besonders gefiel und sie sich so stark vermehrten –über Larven und Kaulquappen -, dass die Jungfrösche in einem Umkreis von etwa einem halben Kilometer in grosser Zahl im Heuboden auftauchten. Seither habe ich nur einzelne Tiere in unserer Gegend angetroffen.

Letzthin tauchte die Frage auf, ob die Frösche einen Winterschlaf machten. Niemand konnte eine bestimmte Antwort darauf geben. Nun habe ich von einem Fachmann erfahren, dass sie zwar einen echten Winterschlaf kennen, aber bei Temperaturen um den Nullpunkt eine Winterstarre eintrete, ob im Wasser oder in einem Erdloch. Falls der Körper aber von Nullgraden eingeholt würde, gäbe es kein Erwachen mehr.

Es wird empfohlen, in gemauerten Gartenteichen bis zu 80 cm Tiefe keine Frösche zu überwintern. Bei einer Tiefe von über einem Meter sollte eine Schicht sauberes, loses Material von mindestens 15 cm eingebracht werden. Infrage kommen Sand, Torfmull oder voll abgebauter Kompost. Ein solches Bett wird gerne anagenommen, und der Unterschlupf sichert das Überleben. Auf keinen Fall darf Laub verwendet werden, da die entstehenden Faulstoffe Sauerstoffmangel entstehen lassen könnten, was für die Tiere eine Gefahr bedeutet! Quak, quak, quak!

08.04.1993