
Kirchbürgerversammlung 2025 der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Oberuzwil-Jonschwil
Zum ersten Mal trat in diesem Rock-my-Soul-Gottesdienst die Oberstufen-Girlband «Purely Blue» mit Musiklehrerin Enid Münger auf. Sie hatten ihre rockigen Lieder im Hinblick auf das Gottesdienst-Motto abgestimmt. So hiess das bei der Band: «Hold your head up- movin’on!», auf Deutsch etwa «Kopf hoch und aufs Neue vorwärts!» Auch «Sweet Dreams» wurden besungen, süsse Träume…




Die Kirche war festlich geschmückt mit den edlen Nützi-Blumengestecken, die am Abend vorher in der MZA Breite die GV der Clientis Bank Oberuzwil AG entzückt hatten. Nach der Kirchbürgerversammlung bekam das BZ WOLFGANG die noch absolut frischen Blumensträusse. So machen die Blumen gleich drei Mal Freude. Das nennt man «Nachhaltigkeit»…
Predigt-Motto
Pfarrer René Schärer nahm das Losungswort für das Jahr 2025 – 1. Tessalonicherbrief, 5;21 – als Grundlage für seine Kurz-Predigt. Paulus schrieb «Prüft alles und behaltet das Gute!»
Lektorin Lisa Alder hatte vorgängig einen Text aus 2.Mose 16,1-18 gelesen.

Mit an die Leinwand projizierten Bildern unterstrich der Seelsorger seine Ausführungen. Leider waren die Bilder nur sehr verschwommen zu sehen, was auch in der nachfolgenden Kirchbürgerversammlung zu einem Votum führte. Das Volk Israel murrte auf seinem Auszug aus Ägypten ständig, hatte Angst um das tägliche Brot. Lieber das zwar Unfreie, dafür Sichere behalten, als jetzt durch die Wüste ins Gelobte Land zu wandern, ohne zu wissen, wie das gehen solle. Hunger und Durst plagten die Menschen. Doch Gott schickte ihnen Manna – Himmelsbrot – und Wachteln, gerade genug, damit alle satt wurden.

Pianistin Oxana Peter und Pfarrer René Schärer an der E-Gitarre begleiteten die auf die Leinwand projizierten Lieder für alle.
Start-Ziel-Sieg!
Nicht immer geschieht in einem Leben dieses Szenario Eins-zu-Eins. Es gibt Umwege, Ängste, gar Sorgen um das eigene Wohlergehen. Da kommen schnell Gefühle der Enttäuschung auf, die in «Motzen» und Frust enden können. Doch der Pfarrer zeigte eine andere Möglichkeit auf. Man solle sich in schwierigen Situationen an Erlebnisse mit einem schönen Verlauf erinnern und daraus Stärke schöpfen. Als praktische «Anleitung» waren zu Beginn des Gottesdienstes Kärtchen samt Stift verteilt worden. Der Pfarrer ermunterte mitten in seiner Predigt alle, sich doch auf die je eigenen Glücksmomente zu besinnen und diese aufzuschreiben. Bei auftauchenden Hürden könnten diese beim erneuten Durchlesen Trost und Hoffnung schenken. Hoffnung, Zuversicht, Vertrauen, Dankbarkeit – alles Stichworte, auf welche heute der Begriff «Resilienz» passt. Gott Grosses zutrauen, dem Umfeld und sich selbst, das gibt Hoffnung und tut oft neue Wege auf. «Wir trauen Menschen Grosses zu» heissen auch die Parolen von Cevi Schweiz und «Jungschi».
Die Kollekte wurde zugunsten des Vereins Trauernetz erhoben. Dieser berät Menschen mit Suizidgedanken und bietet wertvolle Hilfe an.
Geschäfte der Kirchbürgerversammlung 2025
Im Kirchgemeindehaus fand danach die Kirchbürgerversammlung statt. 60 Personen von 1556 Stimmberechtigen hatten sich dazu eingefunden. Vermutlich hätte das kein Mensch gemerkt, dass Präsident Hans Peter Hug gleich gekleidet wie an der letzten Kirchbürgersammlung vor den versammelten Stimmberechtigten stand, hätte er nicht etwas verschmitzt speziell darauf hingewiesen. Doch im Gegensatz dazu freue er sich sehr über den farbigen, mit aussagekräftigen Bildern versehenen Amtsbericht. Farbig solle auch das kirchliche Leben sei. Der Präsident stellte den Spruch: «Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe» als eine Art Frage in den Raum. «Was trage ich dazu bei?», solle sich dabei jede Person selbst überlegen. Gerade im Hinblick auf das kirchliche Leben komme diesem Ausspruch grosses Gewicht zu. Die Kirchgemeinde solle «rocken», sich in Fahrt bringen. Darauf stellte er die Vorsteherschaft vor.

Kirchenbehörde: von links – Corina Deamoli, Religionsunterricht; Ernst Krapf, Liegenschaften; Lisa Alder-Kuhn, Familie, Jugend und Kinder; Erika Weiss, Finanzen; Präsident Hans Peter Hug; Doris Müller, Protokoll (Sekretariat); Pfarrer René Schärer; Céline Stäbler, frisch gewählt anstelle von Lisa Alder, welche in die GPK wechselt; ganz rechts Roland Bischof, Vizepräsident, Ökumene, Diakonie
Präsident Hug betonte, wie wichtig und unverzichtbar die Arbeit all der Freiwilligen innerhalb der Kirchgemeinde sei. Man kann nur staunen, welche Fülle an Angeboten es da gibt. Im Amtsbericht füllt dieses ganze drei Seiten (S. 36-38). Wer sich angesprochen fühlt, ist herzlich zur Mitwirkung eingeladen.
In einer Retraite hatte sich die neu zusammengesetzte Kirchenbehörde in einem «konstruktiven Findungsprozess» zur Entwicklung des kirchlichen Angebots ausgetauscht. 2024 war Henning Mayer zu 50 % als «Diakon in Ausbildung» angestellt worden. Diakon Kurt Pauli begleitet ihn seither auf diesem Weg. Claudia Mayr trat im letzten Sommer mit viel Elan als Mesmer-Stellvertreterin in den Dienst der Kirchgemeinde. Persönliche Gründe bewogen sie unterdessen bereits wieder zum Austritt. So übernehmen Walter und Rösli Strub erneut bis auf Weiteres diesen Stellvertreterdienst.
Finanzen
Finanziell schlug die Kirchgemeinde nicht über die Stränge. Es gab fast eine Punktlandung in der Rechnung, mit einem kleinen Verlust von gut 700 Franken. Buchungen und Zahlungen wie Löhne der Angestellten und weitere Transaktionen werden von Doris Müller auf dem Sekretariat erledigt, die Verantwortung dafür liegt jedoch immer bei dem für die Finanzen zuständigen Kirchenvorstandsmitglied Erika Weiss. Erika Weiss verwaltet ausserdem alle finanzielle Belange, welche die Mitglieder der Kirchenvorsteherschaft betreffen. Judith Dietziker, Mitglied der GPK, befand die Bilanz in allen Teilen als korrekt ausgewiesen.
Der Kirchensteuerfuss bleibt bei 25 %. Alle Anträge zu Verwaltungsrechnung und Budgetplanung wurden einstimmig angenommen. Wer sich für die genauen Zahlen der Amtsrechnung interessiert, findet diese auf der Webseite der Kirchgemeinde unter Publikationen mit allen erforderlichen Informationen. Unter dieser Rubrik kann auch das von Doris Müller verfasste Protokoll nachgelesen werden.
Vorsteherschaft
Lisa Alder hat ihren befristet zugesagten neuerlichen Dienst in der Vorsteherschaft wieder abgegeben und wurde stattdessen einstimmig in die GPK gewählt. Für sie stellte sich Céline Stäbler aus Jonschwil für die restliche Amtszeit bis 2026 zur Verfügung. Die junge Frau hat bereits im Jahr 2024 die Sitzungen der Kivo besucht, hatte aber bis anhin aufgrund ihres Alters noch kein Stimmrecht. Kivo-Präsident Hug merkte an, dass sich durch diese Wahl das Durchschnittsalter der Behörde massiv senke. Verjüngung tut jedem Gremium gut…



Allgemeine Umfrage
Diese wurde diesmal eifrig benutzt. Eine Kirchbürgerin bemerkte, dass sie es toll finde, dass junge Menschen einen Gottesdienst musikalisch mitgestalten würden, dass es aber einfach viel zu laut gewesen sei. Sie habe einen Hörapparat, was solche Lautstärke noch erhöhe. Sie war beileibe nicht die Einzige mit dieser Beschwerde.
Ein Mann bemängelte, dass man die Bilder zur Predigt fast nicht mehr sehen könne. So fehle leider der visuelle Bezug zu einem in der Predigt erwähnten Sachverhalt. Man müsste unbedingt im Chorraum verdunkeln können. Pfarrer René Schärer antwortete darauf, dass der Beamer zwar für Tageslicht geeignet eingekauft worden, vermutlich jedoch unterdessen technisch veraltet sei und deshalb nicht mehr genügend sichtbar projizieren könne. Darauf meldete sich Walter Strub und sagte, dass man zur Verdunkelung früher zwei schwarze Rouleaus gehabt habe. Mit der Renovation seien diese aber verschwunden. Das Anliegen wurde nun an die Behörden weitergeleitet.
Eine Frau berichtete von grosser Unordnung auf dem Friedhof. Immerhin habe das Bauamt auf die Beschwerde schnell reagiert und alles wieder ins Lot gebracht. Zuständig ist dafür die Gemeinde, die Kirchgemeinde hat nichts mehr dazu zu sagen. Eine weitere Votantin hatte Angst um die schönen Mohnbilder im Foyer, die durch wild spielende Kinder möglicherweise beschädigt werden könnten. Ob man diese wohl etwas höher hängen könne? Auch dieses Anliegen wurde entgegengenommen.
Kirchenvorsteher Roland Bischof informierte über eine Umfrage, mit welcher die künftigen Bedürfnisse erfragt und Anliegen der Mitglieder besser berücksichtigt werden könnten. Man wird davon hören… Mit einem Dank an alle Mitdenkenden und Mitarbeitenden vor und hinter den Kulissen schloss Präsident Hug die diesjährige Kirchbürgerversammlung.


Im Foyer war unterdessen ein reichhaltiger Apéro vom kirchlichen Personal umsichtig vorbereitet worden. Bei angeregten Gesprächen kam so die Kirchbürgerversammlung zu einem geselligen Abschluss.